Neubau Orgel auf dem Königschor im Kaiser- und Mariendom, Speyer (2008)

Im Auftrag der Orgelbaufirma Romanus Seifert & Sohn wurde von uns im Zuge eines aufgeforderten Wettbewerbes die Konzeption einer Hauptorgel im Westwerk und einer Chororgel im Königschor architektonisch begleitet und entwickelt.
Der Dom zu Speyer, größtes romanisches Bauwerk auf europäischem Boden, verfügt nach seiner ursprünglichen Baukonzeption über keinen definierten Standort für eine Orgel. Erst in der Zeit des Barocks, in der die Orgel eine liturgische Bedeutung erhielt, wurde im Westwerk eine etwa 16 m hohe Nische als Aufstellungsort für eine Orgel geschaffen.
Die Grundidee des Entwurfs der beiden Orgelprospekte entwickelt sich aus den eindeutigen und bisher beinahe ungestörten Proportionen des romanischen Bauwerks, vom kleinen Obergadenfenster bis hin zur mächtigen Wand des Westwerks.
Zur Realisierung kam 2008 die Chororgel im Königschor. Der Aufstellungsort in einem der Jochbögen im Königschor unter­streicht die dienende Funktion des In­struments. Sie wird Teil der Liturgie sowohl klanglich, als auch durch ihre räumliche Präsenz im Chor.
Eine wohl einzigartige Besonderheit der neuen Chororgel sind die 4 mitteltönig gestimmten Register. Sie erlaubt weitgehend die originalgetreue Wiedergabe der Musik- Literatur des 14. Jahrhunderts.

Entwurf: Gregor Dewey

Orgelbau Romanus Seifert und Sohn