Erweiterung der Johannes-Kepler-Realschule, Viersen-Süchteln (2003)

Die Ursprungsgebäude der Johannes-Kepler-Realschule stammen aus den 50er Jahren. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Schule um mehrere Bauabschnitte erweitert und umschließt nun einen weitläufigen Schulhof. Lange Wege führten zu den einzelnen Klassenräumen.
In Abstimmung mit der Stadt Viersen wurden unterschiedliche Standorte für eine Schulerweiterung untersucht. Sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus architektonischen Erwägungen heraus entschieden wir uns für ein „Andocken“ des neuen Erweiterungsriegels an den Einspänner des Verwaltung­straktes. Durch eine beidseitige Nutzung der vorhandenen Flure reduziert sich der Verkehrsflächenanteil der Neubausubstanz erheblich.
Die Erweiterung sieht neben 5 Klassenräumen, einem Mehrzweckraum und einem naturwissenschaftlichen Raum, auch einen Internetraum vor. Dieser Computerraum im Obergeschoss bildet zusammen mit dem gläsernen Foyer das neue, repräsentative Eingangsbauwerk.
Dem Altbautrakt wurde die tragende Kon­struktion des neuen zweigeschossigen Klassenriegels in Mischbauweise aus Stahlbetonschotten und Stahlbetonfertigdecken vorgelagert. Die Fassade in Holzrahmenbauweise wurde als nicht tragendes Element in Vorfertigung am Tragwerk aufgehängt. Durch den hohen Grad an Vorfertigung reduzierte sich die Bauzeit und der störende Einfluß der Bautätigkeit auf den Schulbetrieb.
Die Fassaden im Obergeschoss erhielten eine Verkleidung aus zweifarbigen Fassadenplatten, die Erdgeschosszonen im Aktionsbereich der Schüler, wurden in widerstandsfähigen Glasflächen und Betonsteinverblendungen ausgeführt. Die Fenster in Alu-Holz-Verbundkon­struktion werden über einen außenliegenden Sonnenschutz und die in der Fassadengliederung eingefügten Reinigungsstege verschattet. Die Unterrichtsräume gliedern sich durch die Verwendung lasierter Sichtbetonflächen und holzverkleideter Trennwände. Oberlichtbänder ermöglichen eine natürliche Belichtung der innenliegenden Flure.

Projektleitung: Thomas Blohm-Schröder